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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 21

1907 - Leipzig : Freytag
21 gewesen sein. Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, war der Hauptanfhrer. Aber auf dem weiten Wege hatten sie durch Hunger, Durst und Hitze viel zu leiden. Ansteckende Krankheiten lichteten ihre Reihen. Manche auch fielen im Kampfe mit den feindlichen Vlkern. Endlich kamen sie nach vielen Mhen und Anstrengungen vor die feste Stadt Antiochia. Kaum hatten sie diese nach neunmonatlicher Belagerung eingenommen, als die Sieger selbst von einem neuen trkischen Heere in der Festung eingeschlossen wurden. Jetzt schien der Untergang Abb. 7. Gottfried von Bouillon, am Heiligen Grabe zum König von Jerusalem gewhlt, schlgt die Krone aus. des Heeres unvermeidlich. Eine entsetzliche Hungersnot wtete in der Stadt, und viele waren der Verzweiflung nahe. Aber als die Not aufs hchste gestiegen war, wurde ihr Mut erfrischt durch die wunderbare Auf-findung der heiligen Lanze, mit der die Seite Christi am Kreuze durch-stochen worden war. Begeistert wagten sie einen Ausfall und schlugen das Heer der Trken in die Flucht. Besonders Gottfried von Bouillon ver-richtete Wunder der Tapferkeit. Endlich erreichten sie Jerusalem. Als sie von ferne die heilige Stadt erblickten, warfen sie sich auf den Boden, kten die Erde und weinten vor Freude. Aber von dem ungeheuern

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 73

1907 - Leipzig : Freytag
73 Tafelgeschirr wurde zu Mnzen eingeschmolzen und der Schmuck der Knigin verkauft. Das Volk aber nahm innigen Anteil an dem Unglck der Knigsfamilie. Einmal erschien ein biederer Bauer und brachte ein Geschenk von 3000 Goldstcken, während die Buerin treuherzig einen Korb mit frischen Eiern darbot. Napoleons Zug nach Rußland. Preuens Erhebung. Unterdessen waren in Preußen tchtige Männer rastlos ttig, um die Schmach des Vaterlandes wieder auszulschen. Der Freiherr von Stein suchte dem Volke wieder Mut, Selbstvertrauen und Vaterlandsliebe einzu-flen. Schon seine Zeitgenossen nannten ihn des Guten Grundstein, des Bsen Eckstein, der Deutschen Edelstein". Vor Napoleon mute er nach sterreich und Rußland fliehen. Scharnhorst und Gneisenau setzten das preuische Heer wieder in einen schlagfertigen Zustand. Der khne Major Schill begann sogar auf eigene Faust den Krieg gegen Napoleon, fand aber im Kampfe den Tod, und sein Kopf wurde nach Frankreich gebracht. Elf seiner Offiziere wurden in Wesel auf Befehl Napoleons erschossen. Um diese Zeit stand Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. Ganz Europa lag zu seinen Fen. Nur England und Rußland waren noch unbezwnngen. Im Jahre 1812 unternahm Napoleon mit einem ungeheuer groen Heere einen Zug nach Rußland, um auch dieses groe Reich zu unterwerfen. Allein auf diesem Zuge sollte sein bermut bestraft werden. Die Russen wichen berall vor ihm zurck, indem sie zugleich die Drfer anzndeten und das Land verwsteten, damit die Franzosen keine Lebensmittel fnden. Erst vor Moskau kam es zu einer groen Schlacht. Napoleon siegte und hielt seinen Einzug in Moskau, um hier den Winter zuzubringen. Aber kaum war er eingezogen, als die Russen ihre eigene Hauptstadt an allen Ecken in Brand steckten. Sie brannte in sieben Tagen fast ganz nieder. Jetzt htte Napoleon gern Frieden geschlossen, aber der Kaiser Alexander lie ihm sagen, da jetzt der Krieg erst recht beginne. Das franzsische Heer trat einen grauen-vollen Rckzug an. Durch Hunger, Frost und die Lanzen der Kosaken fanden unzhlige den Tod. Viele andere ertranken in der Beresina, und von dem stolzen Heere kehrten nur wenige Tausende in klglichem Zustande zurck. Napoleon selbst eilte auf einem einsamen Schlitten nach Paris. Da hielt man in Preußen den Augenblick fr gnstig, um das verhate Joch abzuschtteln. Der König verbndete sich mit Alexander von Rußland und erlie den Aufruf An mein Volk". Er erinnerte die Bewohner an all das Leid, das ihnen Napoleon in den letzten Jahren zugefgt hatte, und forderte zum Kampfe gegen den Unterdrcker auf. Da strmten so viel Freiwillige zu den Waffen, da dem Könige Trnen

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 97

1907 - Leipzig : Freytag
97 Tafelgeschirr wurde zu Mnzen eingeschmolzen und der Schmuck der Knigin verkauft. Das Volk aber nahm innigen Anteil an dem Unglck der Knigsfamilie. Einmal erschien ein biederer Bauer und brachte ein Geschenk von 3000 Goldstcken, während die Buerin treuherzig einen Korb mit frischen Eiern darbot. Napoleons Zug nach Rußland. Preueus Erhebung. Unterdessen waren in Preußen tchtige Männer rastlos ttig, um die Schmach des Vaterlandes wieder auszulschen. Der Freiherr von Stein suchte dem Volke wieder Mut, Selbstvertrauen und Vaterlandsliebe eiuzu-flen. Schon seine Zeitgenossen nannten ihn des Guten Grundstein, des Bsen Eckstein, der Deutschen Edelstein". Vor Napoleon mute er nach sterreich und Rußland fliehen. Scharnhorst und Gneisenau setzten das preuische Heer wieder in einen schlagfertigen Zustand. Der khne Major Schill begann sogar auf eigene Faust den Krieg gegen Napoleon, fand aber im Kampfe den Tod, und sein Kopf wurde nach Frankreich gebracht. Elf seiner Offiziere wurden in Wesel auf Befehl Napoleons erschossen. Um diese Zeit stand Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. Ganz Europa lag zu seinen Fen. Nur England und Rußland waren noch uubezwuugen. Im Jahre 1812 unternahm Napoleon mit einem ungeheuer groen Heere einen Zug nach Rußland, um auch dieses groe Reich zu unterwerfen. Allein auf diesem Zuge sollte sein bermut bestraft werden. Die Russen wichen berall vor ihm zurck, indem sie zugleich die Drfer anzndeten und das Land verwsteten, damit die Franzosen keine Lebensmittel fnden. Erst vor Moskau kam es zu einer groen Schlacht. Napoleon siegte und hielt seinen Einzug in Moskau, um hier den Winter zuzubringen. Aber kaum war er eingezogen, als die Russen ihre eigene Hauptstadt an allen Ecken in Brand steckten. Sie brannte in sieben Tagen fast ganz nieder. Jetzt htte Napoleon gern Frieden geschlossen, aber der Kaiser Alexander lie ihm sagen, da jetzt der Krieg erst recht beginne. Das franzsische Heer trat einen grauen-vollen Rckzug an. Durch Hunger, Frost und die Lanzen der Kosaken fanden unzhlige den Tod. Viele andere ertranken in der Beresina, und von dem stolzen Heere kehrten nur wenige Tausende in klglichem Zu-stnde zurck. Napoleon selbst eilte auf einem einsamen Schlitten nach Paris. Da hielt man in Preußen den Augenblick fr gnstig, um das verhate Joch abzuschtteln. Der König verbndete sich mit Alexander von Rußland und erlie den Aufruf An mein Volk". Er erinnerte die Bewohner an all das Leid, das ihnen Napoleon in den letzten Jahren zugefgt hatte, und forderte zum Kampfe gegen den Unterdrcker auf. Da strmten so viel Freiwillige zu den Waffen, da dem Könige Trnen

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 45

1907 - Leipzig : Freytag
45 gewesen sein. Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, war der Hauptanfhrer. Aber auf dem weiten Wege hatten sie durch Hunger, Durst und Hitze viel zu leiden. Ansteckende Krankheiten lichteten ihre Reihen. Manche auch fielen im Kampfe mit den feindlichen Vlkern. Endlich kcmm sie nach vielen Mhen und Anstrengungen vor die feste Stadt Antiochia. Kaum hatten sie diese nach neunmonatlicher Be-lagerung eingenommen, als die Sieger selbst von einem neuen trkischen Heere in der Festung eingeschlossen wurden. Jetzt schien der Untergang Abb. 15. Gottfried von Bouillon, am Heiligen Grabe zum König von Jerusalem gewhlt, schlgt die Krone aus. des Heeres unvermeidlich. Eine entsetzliche Hungersnot wtete in der Stadt, und viele waren der Verzweiflung nahe. Aber als die Not aufs hchste gestiegen war, wurde ihr Mut erfrischt durch die wunderbare Auf-findung der heiligen Lanze, mit der die Seite Christi am Kreuze durch-ftocheu worden war. Begeistert wagten sie einen Ausfall und schlugen das Heer der Trken in die Flucht. Besonders Gottfried von Bouillon ver-richtete Wunder der Tapferkeit. Endlich erreichten sie Jerusalem. Als sie von ferne die heilige Stadt erblickten, warfen sie sich auf den Boden, kten die Erde und weinten vor Freude. Aber von dem ungeheuern Jris, Erzhlungen fr den ersten Geschichtsunterricht. Ausgabe A. 4

5. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 141

1889 - Leipzig : Freytag
141 5. Die Vlkerschlacht bei Leipzig. 16.-18. Oktober 1813. In und um Leipzig hatte Napoleon fast eine halbe Million Menschen zusammengezogen, in weitem Bogen von den 470 00fr Verbndeten umschlossen. Am Abende des 15. Oktober gaben drei weie Raketen aus Schwarzenbergs Haupt-quartier und drei rote aus dem Blchers das verabredete Zeichen zum gemeinsamen Kampfe am nchsten Morgen. Dieser brach nebelig an. Drei Kanonenschsse waren das Signal, und in drei Schlachten tobte der Kamps bald so, da die Fenster sprangen und die Erde bebte. Siegte auch Napo-leon bei Wachau (sdlich) der Schwarzenberg und bei Lindenau, so da er schon Sieg luten und Boten nach Frankreich abgehen lie, so endete der Tag doch unentschieden. Denn Blcher strmte erst nachmittags Mckern (nrdlich) und siegte besonders durch die Wunderkraft des Jork-schert Korps der Marschall Marmont. Der 17. Oktober war ein Sonn-und Ruhetag; die Friedensantrge Napoleons blieben unbeantwortet. Am Abende hatten alle vier Heere ein russisches von 100 000 Mann unter Bennigsen war hinzugekommen den Kaiser rings umschlossen: die Ent-scheidung mute am 18. Oktober fallen. Nach neun Stunden heien Ringens, besonders um Probstheyda, war die Niederlage der Franzosen entschieden. Noch in der Schlacht traten 4000 Sachsen und 600 Wrttemberger zu ihren deutschen Brdern der. Am Abende sa Napoleon auf einem Holzschemel am Wachtfeuer neben einer zerschossenen Windmhle und diktierte die Befehle zum allgemeinen Rckzge nach Leipzig. Die drei verbndeten Herrscher aber auf ihrem Monarchenhgel" dankten auf ihren Knieen dem treuen Helfer im Himmel fr seine Gnade. Am 19. Oktober wurde Leipzig gestrmt und die Franzosen in wildeste Flucht gejagt. Am Mittage zog der König von Preußen mit dem russischen Kaiser unter groem Jubel in die Stadt ein. Da die Elsterbrcke vorzeitig gesprengt wurde, kamen tausende in Gefangenschast oder fanden in den Fluten den Tod (auch der edle Polenfrst Poniatowsky). Statt aber thatkrstig zu verfolgen und den Krieg bis zur vlligen Vernichtung fortzusetzen, lieen die Verbndeten den Fliehenden Zeit zu entkommen. 30 000 Franzosen waren tot oder ver-wundet, 15 000 gesangen, der Rest durch Krankheiten und andere Leiden schwer betroffen. Noch einmal kmpfte Napoleon bei Hanau am 30. und 31. Oktober gegen 55 000 sterreicher unter General Wrede, erzwang aber den bergang der den Rhein bei Mainz. 6. Folgen der Leipziger Schlacht. Der Sieg bei Leipzig war zwar den Verbndeten teuer geworden (47 000 lagen tot oder verwundet!); aber er war der groen Opfer wert; denn Deutschlands Freiheit war gesichert. Der Rheinbund zerfiel, wie auch das Knigreich Westfalen und die Gro-Herzogtmer Berg und Frankfurt. Dem Könige von Preußen sielen die verlorenen Landesteile wieder zu, und die verjagten Fürsten (von Hessen,

6. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 138

1889 - Leipzig : Freytag
138 Grenzflu Rulands. Die Russen wichen zurck, indem sie zugleich die Drfer anzndeten und das Land verwsteten, damit die Franzosen keine Lebensmittel vorfnden. Erst in der Nhe von Moskau, bei Borod in o an der Moskwa, stieen beide Heere zusammen. Napoleon ging aus der mrderischen Schlacht als Sieger hervor und zog in Moskau ein. Da zndeten die Russen selbst ihre meist aus Holz gebaute Stadt an, die in einem siebentgigen Brande zu 9/io eingeschert wurde. Vergeblich wartete Napoleon auf den Abschlu eines von ihm angebotenen Friedens; Stein und der englische Botschafter rieten dem russischen Kaiser, die Feindseligkeiten nicht einzustellen, und so mute Napoleon am 18. Oktober den Rckzug antreten. Hunger, ungewhnlich frhzeitige und strenge Klte (bis 30) und die unermdlich nachsetzenden Kosaken wirkten zusammen, um das ohnehin schon zusammengeschmolzene Heer noch mehr zu lichten. Nach unbeschreiblichen Mhsalen kamen noch 30 000 Kampffhige an die mit Eisschollen bedeckte Beresina, einen Nebenflu des Dnjepr. Es gelang noch Brcken zu schlagen und die Russen trotz ihrer bermacht in die Flucht zu werfen. Aber in der schrecklichen Verwirrung wurden viele erdrckt, zer-treten oder in den Flu gestoen. Nur wenige Tausende kamen in einem unsglich verwahrlosten Zustande nach Deutschland. Napoleon verlie bei Wilna die berbleibsel der Groen Armee" und eilte auf einem Schlitten nach Paris, um neue Streitkrfte zu sammeln. Allenthalben erkannte mctn in diesem Schicksalsschlage das gttliche Strafgericht und das Vorzeichen der nahen Vergeltung. 2. Preuens Erhebung. Den Anfang zum Befreiungswerke machte der preuische General Jork, indem er sich auf dem Rckzge von Rußland, ohne Vorwissen des Knigs, von Napoleon trennte und am 30. Dezember nachts in einer Mhle bei Tauroggen einen Vertrag mit dem russischen Generale Diebitsch schlo, der ihm Neutralitt zusicherte. Ostpreuen brachte 25 000 Freiwillige zusammen. Der König, der ja in Berlin ganz von franzsischen Truppen umgeben und bewacht war, berwand alle Bedenken bei der Wahrnehmung der allgemeinen Opferfreudigkeit und lie sich endlich durch das Drngen seiner Staats- und Kriegsmnner, wie durch einen Brief des Zaren bestimmen, den ruhmreichen Kampf um Freiheit oder Untergang zu wagen. Er ging am 22. Januar 1813 nach Breslau, schlo am 28. Februar mit Rußland ein Schutz- und Trutzbndnis zu Kalisch, am 3. Mrz einen Vertrag mit Schweden und England und erklrte am 16. Mrz frmlich den Krieg. 3. Das Volk steht auf! 1813. Am 3. Februar erlie der König einen Aufruf zur Bildung freiwilliger Jgerkorps, und daraufhin strmten von allen Seiten, aus allen Stnden und Altersklassen Streiter in hellen Scharen zusammen. Major von Ltzow bildete die Schar der Rache" mit

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 304

1887 - Leipzig : Freytag
304 Russen und durch Hunger und Frost, besonders beim bergang der die Beresina am 26. November so entsetzliche Verluste erlitt, da sich von der groen Armee" kaum 40 000 Mann retteten und er selbst, nachdem er am 3. Dezember im 29. Bulletin den Zustand des Heeres mit furchtbarer Wahr-heit geschildert, durch Polen und Deutschland nach Paris eilte. Der General Jork, der die 20000 Mann preuischer Hlfstruppen zu führen hatte, schlo mit dem russischen Feldherrn Dieb Usch am 30. Dezember einen Neutralittsvertrag zu Tauroggen. . 161. Aas Jahr 1813. isis 1. Dem khnen Vorgehen Jorks folgte in B r e s l a u am 3. Febr. 1813 ein Aufruf des Knigs von Preußen zur Aufstellung freiwilliger Jger-korps, dann ein Bndnis mit Rußland, die Kriegserklrung an Napoleon, die Stiftung des eisernen Kreuzes" (10. Mrz) und der Aufruf An mein Volk" (17. Mrz). Die Bevlkerung rstete sich allenthalben zum Kampfe, zuerst in Ostpreuen, mit Begeisterung, die durch Dichter wie Arndt, Krner und Schenkendors noch gehoben wurde. Whrend sonst zwei Soldaten auf hundert Einwohner kommen, eilten jetzt etwa dreimal soviel zu den Fahnen, und so konnte das nach dem Tilsiter Frieden auf 4 Millionen Seelen und auf ein Heer von 42 000 Mann herabgebrachte Preußen etwa 270 000 Mann stellen. 2. Die erste Frucht, dieser seltenen Aufopferung des Volkes war der Rckzug der Franzosen der die Elbe. Weiteres war erst zu erwarten, nachdem Preußen das Bndnis und die Hlfe von sterreich, Schweden und England gewonnen. In der Zwischenzeit vermochte der Heldenmut der Preußen dem berlegenen Franzosenkaiser, der in Sachsen eingefallen war, weder bei Ltzen (Grogrschen) noch bei B a n tz e n im Mai zu widerstehen; sie muten nach Schlesien zurckgehen. Whrend des vom 4. Juui bis 10. August dauernden Waffen st ill st an des wurde in Prag wegen eines Friedens verhandelt; da aber Napoleon seine diktatorische Stellung in Europa nicht ausgeben wollte, so erklrte sterreich den Krieg. 3. Whrend England Hlfsgelder versprach, wurden von den 3 anderen verbndeten Mchten sterreich, Preußen und Schweden drei Heere aufgestellt: a) das Nordheer unter dem vormaligen franzsischen Marschall Verna d o t t e, der mm Kronprinz von Schweden war; b) das fehlest che Heer unter dem preuischen General Blcher; c) das bhmische Heer unter dem sterreichischen Fürsten Schwarzen-6 erg. Das Nordheer errang Siege bei Grobeeren und Bennewitz, das zweite an der Katzbach, das dritte bei Kulm und Nollendorf, nachdem es bei Dresden geschlagen worden war. Die Entscheidung fiel

8. Teil 2 - S. 58

1912 - Leipzig : Freytag
58 Nun mußten die Kreuzfahrer furchtbare Qualen erdulden; nirgends waren Lebensrnittel zu finden. Da sanken viele ins Grab, und viele ließen sich an Stricken an der Mauer hinunter und schworen unter den Türken ihren Glauben ab. Plötzlich wuchs den Eingeschlossenen der Mut; ein Ritter gab nämlich an, die Lanze gefunden zu haben, mit der nmii einst dem Heilande die Seite geöffnet hatte. Die Kreuzfahrer glaubten der Wundererzählung, stürzten sich aus den Toren und schlugen den Feind zurück. Nun ging es weiter nach Süden. Im dritten Jahre nach dem Auszuge gelangte das Heer endlich vor I e r n s a l e m an. Die Krieger sanken auf die Knie und riefen: „Jerusalem, Jerusalem!" Aber wie war das Heer zusammengeschmolzen! Wieviel \ Abb. 18. Gottfried von Bouillon begrüßt das Gelobte Land. (Nach einem Gemälde im f. k. Hofmuseum in Wien.) hatten auf dem weiten Marsche den Tod gefunden! Und welche Schwierigkeiten mußten noch überwunden werden, ehe man am wirklichen Ziele war; Jerusalem konnte nur von Norden angegriffen werden; denn es liegt auf einem großen Felsen, der nach den drei andern ©eiten steil abfällt. Dort aber waren starke Mauern errichtet, die von einem Türkenheere tapfer verteidigt wurden. Dazu fehlte es den Rittern an Wasser und Lebensmitteln, an Holz und an allen Belagerungswerkzeugen. Doch die Not wurde gelindert. In dem Küstenhafen Joppe landeten Schiffe ans Genna, die das Belagerungsheer mit allem versorgten. Nun entspann sich ein hastiges Treiben, Speere wurden geschnitzt, Mauerbrecher mw Belagerungstürme wurden hergestellt und nach und nach an die Mauer herangeschoben. Nach einem Monate war man endlich so weit, daß man den Sturm ans die Stadt wagen konnte. Er gelang. Mit dem Rufe: „Gott will es!"

9. Teil 2 - S. 134

1912 - Leipzig : Freytag
134 Aber Wallensteins erneutes Auftreten machte allen Plänen ein jähes Ende. Schon nach der Schlacht bei Breitenfeld hatte sich der Kaiser bittend an ihn gewandt; er hatte jedoch grollend alle Anträge zurückgewiesen. Endlich entschloß sich der Herzog von Friedland, den Feldherrnstab wieder zu ergreifen, nachdem ihm Ferdinand H. folgende Bedingungen gewährt hatte: nur Wallenstein durfte den Oberbefehl führen, beim zukünftigen Friedensschlüsse sollte er eine maßgebende Stimme besitzen, und in allen eroberten Länbern sollte nur sein Wille zur Ausführung kommen. Sein Name lockte aus allen Ländern Scharen herbei, fo daß schon nach wenigen Monaten in Böhmen ein schlagfertiges Heer von ungefähr 40 000 Mann stand. Sogleich wandte sich der einsichtsvolle Feldherr nach der Abb. 49. Gebet Gustav Adolfs vor der Schlacht bei Lützen. (1632.) (Nach Lohmehers Wandbildern für den geschichtlichen Unterricht. Verlag der Bereinigten Knnst-Jnstitute Aktiengesellschaft, vorm. Ltto Troitzsch, Berlin.) Oberpfalz und war mit einem Schlage Herr des Krieges. Gustav Adolf verließ Bayern, um seine treue Stadt Nürnberg gegen die Kaiserlichen zu decken. Den Schweden gegenüber bezog dann Wallenstein ein festes Lager. Mehrere Wochen lagen die Heere untätig vor Nürnbergs Mauern. Enblich zwang die Not an Lebensrnitteln den Schwedenkönig zum Angriff; aber die Schweden wurden blutig zurückgewiesen. Gustav Adolfs Regimenter verbluteten sich vor den Gräben und Schanzen. Da griff der Schwede zu einem andern Mittel; er führte fein Heer in der Hoffnung nach Süden, daß er den Friedländer ans seinem Lager locken könne. Wallenstein verließ es auch, aber er führte feine Truppen nach Norden. Bei Weißenfels bezog er Winterquartiere; außerdem sandte er den größten Teil der Reiterei unter dem General Pappenheim nach Halle, weil er meinte, der diesjährige Felbzng fei zu Ende. Er hatte sich aber getäuscht; die Schweden

10. Teil 3 - S. 190

1912 - Leipzig : Freytag
190 Unterdessen hatten vor Paris heftige Kämpfe stattgefunden, aber alle Versuche der Franzosen, den Belagerungsgürtel zu sprengen, mißlangen. Die Überzeugung, daß von außen keine Hilfe zu erwarten sei, der Hunger und die Wirkung der deutschen Geschütze zwangen die Pariser Machthaber endlich zu der Überzeugung, daß fernerer Widerstand nutzlos sei. Am 28. Januar unterzeichneten Bismarck und Favre den B e r t r a g v o n V e r s ai ll e s. Er bestimmte: alle Forts sind mit ihrem Kriegsmaterial zu übergeben, die Besatzung gilt als kriegsgefangen, Paris zahlt 200 Millionen Frank Kriegssteuer. Außerdem wurde ein allgemeiner Waffenstillstand festgesetzt. Während der Waffenruhe wählten die Franzosen eine Nationalversammlung, die Thiers an die Spitze der Republik stellte. Ant 26. Februar wurde der Borfriede geschlossen; am 1. März besetzten deutsche Truppen die Hauptstadt. Der endgültige Friede wurde am 10. Mai zu Frankfurt a. M. unterzeichnet. Seine Bestimmungen waren folgende: 1. Frankreich tritt Deutsch-Lothringen mit Metz und Diedenhofen und Elsaß ohne Belfort ab; 2. es zahlt 5 Milliarden Frank Kriegsentschädigung; 3. Deutschland räumt allmählich die besetzten Gebiete nach Maßgabe der abgezahlten Entschädigung. Somit war einer der ruhmreichsten Kriege beendet. 3. Wilhelm I. als Deutscher Kaiser. 1. Tie Aufrichtung des Deutschen Kaiserreiches. Die glänzenden Taten des deutschen Heeres aus den französischen Schlachtfeldern ließen in dem deutschen Volke die Hoffnung erwachen, daß nun endlich die Sehnsucht nach Kaiser und Reich befriedigt werde. Der Geschicklichkeit Bismarcks war es schon im November gelungen, zwischen dem Norddeutschen Bunde und den süddeutschen Staaten Verträge zustande zu bringen, nach denen die Bundesverfassung auf Bayern, Württemberg, Baden und Hessen ausgedehnt wurde. Nun ließ sich König Ludwig Ii. von Bayern bestimmen, namens der deutschen Fürsten und der freien Reichsstädte Wilhelm I. die Kaiserkrone anzutragen. Auch der Norddeutsche Reichstag schickte eine Abort»mmg in das Hauptquartier nach Versailles, die im Namen des Volkes den König bat, durch Annahme der Kaiserkrone das Einigungswerk zu vollenden. Ihr Sprecher war der Präsident Simson, der schon im Jahre 1848 König Friedrich Wilhelm die Kaiserkrone angeboten hatte. Das gemeinsame Vorgehen von Fürsten und Volk entpsand König Wilhelm als Ruf Gottes, dem zu folgen feine Pflicht fei. Am 18. Januar 1871 wurde im epiegelsaale des Schlosses zu Versailles die Errichtung des Deutschen Reiches und die Annahme der erblichen deutschen Kaiserwürde durch Köuig Wilhelm von Preußen öffentlich verkündigt. In der Proklamation an das deutsche Volk kennzeichnete der greise Kaiser den Geist, in dem er sein Amt zu führen gedachte; er sprach: „Uns und Unsern Nachfolgern an der Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allzeit Mehrer des Deutschen Reiches zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Güte rn und Gab en des Friedens, auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung." Am 21. März 1871 trat der deutsche Reichstag zum erstenmal zusammen. Er hatte zunächst die Ausgabe, bei der Verteilung der französischen Kriegsent-
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